In einem
früheren Beitrag hatte ich bereits einmal ein Diorama mit einen kleinen Bahnhof bzw. Haltepunkt gezeigt. Diesmal ist es ein deutlich größerer Bahnhof, das entsprechende Gebäude stammt von Faller, ein beeindruckendes Modell bestehend aus dem Bahnhofsgebäude "Schauinsland", einer angebundenen Gastronomie, sowie einem angesetzten Güterschuppen. Dieser war damals angeblich einzeln zu erwerben, ist jedoch als Erweiterung des Bahnhofs gedacht und auch im Prospekt entsprechend abgebildet gewesen:
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Faller Katalog 1959 |
Vielen Dank an Wolfgang für diesen Scan des Faller-Katalogs!
Interessant ist an der Abbildung auch die Kombination aus unverglasten und verglasten Modellen, die drei Unverglasten haben alle (vermutlich original) gesilberte Scheiben.
Im Vordergrund sieht man die Bahnhofsstraße mit Bushaltestelle und Zebrastreifen. Links ist der Hof der Güterabfertigung, rechts eine kleine städtische Grünanlage. Später, wenn der Verkehr zunimmt, wird man hier vielleicht mal einen Busbahnhof einrichten, bisher konnte man sich aber noch nicht einigen, wie dieser Bereich genutzt werden soll.
Am Zebrastreifen müssen die Auto wieder einmal warten, vielleicht ist es hier mal Zeit für eine Ampel, denn die Fußgänger behindern den Straßenverkehr doch sehr. Immerhin hat man aber mit Verkehrsinsel, Beleuchtung und dem entsprechenden Verkehrsschild versucht den Überweg so sicher wie möglich zu machen. Viel weiter würden die beiden im Mercedes Cabrio, sowie der rote Käfer aber sowieso nicht kommen, denn direkt hinter dem Zebrastreifen ist die Bushaltestelle.
An dieser steht gerade dieser rote Büssing und wartet bis die Fahrgäste eingestiegen sind. Hier am Bahnhof, wo viele auch Koffer und Taschen dabei haben, kann das schon mal ein bisschen dauern. Ein Grund mehr sich mal Gedanken über eine Verlegung der Haltestelle zu machen.
Gegenüber müssen die Fahrgäste noch auf ihren Bus warten. Da aber auch in dieser Richtung die Autos auf die Fußgänger warten müssen, haben sie stattdessen noch Zeit sich die dekorativen Heckflossen der beiden wartenden Autos anzusehen. Im Hintergrund sieht man den Bahnhofsvorplatz mit dem obligatorischen Kiosk (Hoffmann), einer Litfaßsäule, sowie den Fahrradständern.
Diese bieten Platz für bis zu acht Fahrräder und sind auch heute wieder fast voll belegt. Am Kiosk wartet eine Frau geduldig, bis die beiden Mädchen vor ihr sich entschieden haben, wofür sie ihr Taschengeld ausgeben möchten. Die Auswahl ist groß, denn hier bekommt man von Zeitschriften, über Tabakwaren und Süßigkeiten bis hin zu Ansichtskarten alles mögliche. Neben dem Kiosk ist ein Eingang zur Wartehalle des Bahnhofs bzw. zum angeschlossenen Restaurant. Von dort kommt vermutlich auch das Ehepaar, dass gerade aus dieser Tür kommt. Die beiden im Vordergrund sind stattdessen auf dem Weg zum Haupteingang des Bahnhofs.
Zu diesem werden sie ein paar Stufen überwinden müssen, aber es dürfte sich unter den anderen Leuten hier sicher jemand finden, der mit anfasst, um den Kinderwagen in den Bahnhof zu tragen. Sie dürften mit ihrem Kinderwagen nicht die einzigen sein, die bei diesem Eingang Probleme bekommen. Auch Reisende mit zwei Koffern dürften Schwierigkeiten haben durch diese schmalen Türen zu kommen.
Etwas abgetrennt vom Eingangsbereich liegt der Hof für die Güterabfertigung. Das Gebäude ist recht klein und auch der Platz an der Rampe ist begrenzt. Da muss man schon mal ein bisschen improvisieren, wie der Fahrer des VW Transporters im Hintergrund. Er muss nun jeden Sack selber zum Auto tragen, dass er um die Ecke abgestellt hat. Die Ladefläche ist allerdings schon fast voll und er dürfte es gleich geschafft haben.
Der Bauer, der im Vordergrund mit einem voll beladenen Anhänger an seinem Traktor vorfährt, dürfte es schwer haben einen Platz zu finden, vermutlich muss er erst warten bis der Henschel die Rampe frei gemacht hat. Bereits fertig ist der Fahrer des kleinen Dreirads, das mit einer buntgemischten Ladung davon fährt.
Wie man hier sieht steht neben dem Henschel auch noch ein Post-LKW, der per Gabelstapler beladen wird. Nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist, dass es sich bei dem Ladegut des Henschel um Preiser-Kopien handelt. Hoffentlich ist er so ehrlich dies seinen Kunden mitzuteilen, damit diese nicht glauben Originale zu kaufen ;-)
Wie man sieht, wird bei der Post auch auf die Optik geachtet, da die Fahrzeuge jeweils gelb sind, wurden die Uniformen und Teile des Ladeguts in der Komplementärfarbe blau gehalten. Da macht die Arbeit auch gleich viel mehr Spaß, als wenn alles nur grau und braun wäre ;-)
Was der Schaffner links mit seiner Kelle anzeigen möchte ist unklar, schließlich ist gar kein Zug da. Aber vielleicht möchte er ja nur einen Kollegen auf sich aufmerksam machen.
Einer seiner Kollegen (Merten) hat gerade ein Fahrrad entdeckt, dass hier nicht stehen darf. Es ausgerechnet direkt am entsprechenden Verbotsschild abzustellen ist schon ziemlich dreist. Die Konsequenzen sind klar, sodass der Besitzer sein Fahrrad wohl auch schnell wieder finden wird. Vorher wird er sich aber noch einige deutliche Worte anhören dürfen, denn das Abstellen von Zweirädern auf dem Bahnsteig ist nicht ungefährlich.
In seinem Rücken wirft ein Mädchen vor der Abfahrt noch schnell die Postkarten aus dem Urlaub ein. Natürlich werden sie erst ankommen, wenn die Absender längst zu Hause sind, aber die Empfänger freuen sich bestimmt trotzdem.
In Höhe der Bahnhofshalle stehen einige Passagiere auf dem Bahnsteig und warten. Die beiden links außen haben es nicht einfach, er wird die beiden großen Koffer tragen dürfen, während sich seine Frau um den kleinen Terrier kümmert. Hoffentlich ist er wenigstens angeleint, denn ein freilaufender Hund könnte hier sicherlich für einige Aufregung sorgen.
Geht man den Bahnsteig weiter hinab, kommt man zu einer Bank, eine der wenigen Sitzgelegenheiten auf dem Bahnsteig. Dahinter hängen die Fahrpläne, ein Fahrgast informiert sich hier noch einmal, wann genau sein Zug fährt. Vielleicht bleibt ja noch genug Zeit, das angeschlossene Restaurant für eine kleine Stärkung aufzusuchen. Was der Verkäufer links in seinem silbernen Kästchen hat ist unbekannt, vielleicht verkauft er Karten, vielleicht sind es auch Süßigkeiten. Allerdings scheint sich keiner sonderlich für sein Angebot zu interessieren.
An einem kleinen Anbau, der zum Aufenthaltsbereich der Bahnbediensteten führt, warten ein Ehepaar sowie eine Mutter mit ihrer Tochter. Wenn der E-Karren, der sich im Hintergrund nähert, hier vorbei möchte, müssen sie aber wohl zur Seite gehen, denn hier ist der Bahnsteig sehr schmal. Dafür hat man hier die Uhr am besten im Blick. Ob den Fahrgästen wohl aufgefallen ist, dass sie der Uhr am Haupteingang eine ganze Stunde voraus ist?
Hinter dem Anbau ist ein Bereich vor dem Restaurant und dem Warteraum abgetrennt, im Sommer stehen hier wohl Tische und Stühle draußen, doch beim jetzigen Wetter ist alles weggeräumt.
Zwei Bahnbedienstete (Siku) haben zwei herrenlose Koffer in einer Ecke entdeckt und diskutieren nun, was sie damit tun sollen. Vermutlich hat sie einfach jemand vergessen, aber man weiß ja nie...
Ein Kollege schiebt derweil einen kleinen Gepäckwagen vor sich her, wobei er dem E-Karren ausweichen muss.
Ob er wohl neidisch auf dessen Fahrer ist? Schließlich kann dieser wesentlich einfacher eine große Menge Koffer und Pakete transportieren. Das Rangieren ist auf diesem Bahnsteig allerdings eine Herausforderung, eigentlich ist die Elektrokarre zu groß dafür.
Im Hintergrund bringt ein Kellner (Merten) gerade ein paar Bier heraus. Für wen diese sind ist nicht zu erkennen, vielleicht möchte er in den Warteraum, vielleicht geht es aber auch in den vorher erwähnten Anbau ;-)
Nachdem der Bahnhof nun einmal umrundet ist, folgen noch ein paar andere Blickwinkel. Hier ist der Biergarten mit dem Kellner zu sehen, im Hintergrund wartet ein Mann auf seine Frau um ihr die Tür zum Warteraum zu öffnen.
Nun noch ein Blick den Bahnsteig entlang, hier sieht man gut, wie eng es für den Elektrokarren wird, wenn er an unter der Uhr entlang fährt.
Noch einmal die wartenden Gruppen direkt am Aufgang Richtung Straße. Auf dieser Seite gibt es Doppeltüren, die vermutlich auch für schwer bepackte Reisende einfacher zu passieren sind, als die Türen auf der anderen Seite.
Das Preiser-Ladegut ist dem von Wiking sehr ähnlich. Auch wenn die Farben ungewohnt sind, passt es aber trotzdem gut zu Wiking-Modellen.
Zum Schluss noch ein Überblick über die Straßenseite des Bahnhofs, sowie eine Frontalansicht des Eingangsbereichs zusammen mit dem Bahnhofsvorplatz.
Während der Bahnhof im Mischbauweise hergestellt wurde, besteht der Güterschuppen nur aus Kunststoff. Mir liegt noch ein zweites, leider beschädigtes, Exemplar des Bahnhofs vor, dass in einigen Details von diesem abweicht. Von diesem anderen stammen die Figuren von Merten (
Danke Johannes!) und Siku, sowie die beiden Form B Kinderwagen von Wiking. Kann jemand mehr zu den Fremd-Figuren sagen?
Hallo Carsten,
AntwortenLöscheneinen schönen Beitrag hast Du da wieder erstellt. Da kommen Erinnerugen aus der Jugendzeit auf.
Ich hatte mit meinen beiden Brüdern eine Mä*-Anlage, deren Mittelpunkt der Bf Cortina von Faller war. Drumherum eine mehr ländliche Gegend;-) . Die Mittelteile der beiden Bahnhöfe sin identich. Auch der Bf Cortina war in Mischbauweise mit Plastikanbauten.
Zu Deiner Frage zu den Figuren kann ich leider wenig beitragen, wir hatten nur welche von Preiser verbaut. Die waren aber alle auf einer Celloplatte festgeklebt. Später lag diese lose bei. Der Aufsichtsbeamte mit der erhobenen Abfahrskelle ist von Merten. Der runde angegossene Fußsockel ist dafür typisch. Andere können neben Mä* auch von Kibri oder Vollmer sein. Darüber solltes Du aber in alte-modellbahnen.xobor.de/ mehr erfahren können.
Johannes
Hallo Carsten,
AntwortenLöschenWunderschönes Diorama, welches wirklich an den Faller Katalog 1959 erinnert.
Falls Du ein Bilderscan zu Deinem Beitrag hinzufügen möchtest oder
daran interessiert bist, mail mich privat an und teile mir Deine
mailadresse mit.
Grüße
Wolfgang Renschler - nodawo@gmx.de