Meine Wikinger

Freitag, 5. April 2013

Bunte Spielwelten im Kinderzimmer

Dioramen mit Wiking-Modellen sind meistens reine Wiking-Dioramen. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da sie ja meistens von reinen Wiking-Sammlern stammen und Wiking früher ein umfangreiches Zubehörsortiment im Angebot hatte. Mit diesem ließ sich eine komplette Wiking-Spielwelt aufbauen. Doch die Spielwelten in den Kinderzimmern waren vielfältig. Sowohl Modellautos als auch Zubehör gab es von diversen Herstellern und so mischten sich deren Produkte mit den Wiking-Modellen und ergaben in jedem Kinderzimmer eine leicht andere, individuelle, Spielwelt. (Bilder anklicken zum Vergrößern!)

Ich habe diese Zeit nicht selber erlebt, aber vor ein paar Jahren bekam ich bei einem Wiking-Treffen die Bestätigung, dass ich mit meinen Vorstellungen gar nicht so falsch lag. Auf einem Lego-Straßenplan, umgeben von einem Piko-Schienen-Oval, standen dort Modelle und Zubehör von Wiking, Lego, Märklin und anderen einträchtig zusammen. Von den anderen Teilnehmern waren mehrfach Äußerungen wie "Das hatte ich auch mal" oder "Stimmt, den gab es ja auch noch" zu hören, gemeint waren damit allerdings nicht die Wiking-Modelle. Dazu hatte ich einen kleinen Text gelegt, wie es damals zu einer solchen Zusammenstellung gekommen sein könnte. Auch hier wurde bestätigt, dass das so möglich gewesen sei.

Wenn man die Modelle der einzelnen Hersteller vergleicht, wird deutlich, dass unterschiedliche Philosophien, Ansprüche und Ziele verfolgt wurden. Der Unterschied zwischen Spielzeug und Modell wird im Laufe der Zeit immer deutlicher. Manche Modelle sind erheblich realistischer, allerdings auch teurer und ggf. empfindlicher. Andere versuchen erst gar nicht realistisch zu sein, bunte Farben und ein gewisser Wiedererkennungswert reichen für einfaches Spielzeug völlig aus.

Hier ist nun ein großes Diorama mit Modellen und Zubehör verschiedenster Hersteller aufgebaut. Wir befinden uns im Kinderzimmer eines Jungen um 1965. Als jüngster Sohn der Familie hat er inzwischen einiges zusammen getragen. Angefangen bei den unverglasten Wiking-Modellen seines ältesten Bruders, über einfache bunte Autos, die die Kinder als Trostpreise auf dem Jahrmarkt oder als Belohnung beim Zahnarzt bekommen hatten, bis hin zu recht aktuellen Modellen von Lego oder den neuen eko-Modellen, die sein Vater von einer Dienstreise nach Spanien mitgebracht hat. Alles das was seine Brüder überstanden hat und das was er sich bei Nachbarjungs erbetteln konnte, ist hier nun aufgebaut. Nur eine Eisenbahn hatten sie nie, die Eltern fanden sie zu teuer, aber dafür ist man ohne sie auch viel flexibler.
Straßen und Städte können überall entstehen, ob wie hier, auf einem Wiking- und zwei Lego-Straßenplänen, auf gemusterten Tischdecken, oder im Sandkasten, kurz gesagt, überall, wo man mit etwas Fantasie Straßenverläufe und ggf. "Gebäude" sehen und entstehen lassen könnte.

Das Diorama ist dreigeteilt, in der Mitte eine Wiking-Stadt, daneben zwei Vororte, einmal mit realistischen Modellen für eine Modellbahn, auf der anderen Seite mit dem bunten einfachen Spielzeug. Trotz der Unterschiede passt alles irgendwie zusammen, jeder Bereich ist in sich stimmig.

Diese drei unterschiedlichen Spielwelten, werde ich in weiteren Beiträgen jeweils genauer vorstellen.