Meine Wikinger

Donnerstag, 7. April 2011

Der PKW-Anhänger, eine Neuheit mit Spielwert

Der PKW-Anhänger mit zwei Rampen wirkt auf den ersten Blick recht unscheinbar, ist aber ein detailliertes funktionstüchtiges Modell zu einem erstaunlich günstigen Preis (UVP 6,49€). Durch seine diversen beweglichen Teile besitzt er einen gewissen Spielwert, der durch die mitgelieferten Zughaken noch erhöht wird. Von denen war ich sehr überrascht, man fühlt sich fast an die alten Zughaken zum Ankleben erinnert, die heutige Sammler so häufig stören, wenn sie nachträglich an die "falschen" Modelle montiert wurden. Um mit dem Anhänger spielen zu können, braucht man natürlich auch noch Ladegut, praktischerweise, war ein entprechendes Set ebenfalls bei den Neuheiten dabei.
Der Anhänger und das Ladegut wurden nun für mich die ersten Neuheiten seit langem. Allerdings nicht für die Sammlung, sondern zum Spielen :)

Beim Auspacken fiel mir auf, wie aufwändig die Modelle heutzutage verpackt sind. Eine stabile Klarsichtschachtel, der Podesteinleger, zum Fixieren ein Plastik-Tiefziehteil und weil die Plane bei dieser Version fehlt, gibt es auch dafür einen Ersatz. Die Zubehörteile, Zughaken und Rampen, befinden sich in einem extra Beutel im Podest. So kann auf dem Transport (immerhin ein weiter Weg aus China) wirklich nichts kaputt gehen, außer, es wurde nicht richtig montiert.

Früher sah das anders aus, hier mal nachempfunden mit einer 10er Schachtel Opel Caravan. Die Modelle standen einfach nebeneinander, lose Zubehörteile und welche am Spritzling werden einfach mit einem Gummiband am Modell fixiert. Damals stand nur das Modell im Tresen oder Verkaufsständer und stand für sich selbst. Keine aufwändige Verpackung, die einen hochwertigen Eindruck vermitteln soll, sondern nur das Modell selber, das reichte als Verkaufsargument.
Mir ist klar, dass so etwas heute nicht mehr zeitgemäß und akzeptabel wäre, schließlich muss das Modell auch heile nach Hause kommen und bei den heutigen filigranen Modellen wäre das ohne entsprechende Schachtel ein großes Risiko.
Was passiert, wenn sich das Modell in der Schachtel bewegen kann hat vermutlich jeder schonmal gesehen, es gibt matte Scheuerstellen, die natürlich keiner auf seinem Modell haben will. Mangels glatter polierter Flächen wäre der PKW-Anhänger da allerdings weniger gefährdet.

Der Detailreichtum des Anhängers ist beeindruckend, manches fällt gar nicht auf Anhieb auf, was vielleicht auch an dem unscheinbaren einfarbigen Eindruck liegt. Ein konkretes Vorbild gibt Wiking nicht an. Es handelt sich um einen gebremsten (die Leitungen sind graviert!) Einachsanhänger in Vollaluminium-Ausführung mit Siebdruckbodenplatte. Die hinteren Stützen sind angesetzt und beweglich, ebenso das Stützrad, die Handbremse ist ebenfalls angesetzt, jedoch nicht verstellbar. Zum Beladen können die hintere Bordwand heruntergeklappt und zwei Rampen angebracht werden. Das zulässige Gesamtgewicht des Vorbilds dürfte bei 1000 - 1500kg liegen.
Mitgeliefert werden vier Zughaken am Spritzling, je zwei mit einer kleinen Platte zum Aufkleben, zwei für das Einstecken in vorhandene Löcher, jeweils in zwei Größen. Als Zugfahrzeuge stehen bei mir ein VW Golf V und ein VW Passat Variant B6 zur Verfügung, je nach Motorisierung und tatsächlichem Anhängergewicht passende Zugfahrzeuge. Das Montieren der Zughaken ist eine echte Geduldsprüfung, früher hatte man eine breite Platte und ein ebenes Chassis, dieses ist nun graviert und der Zughaken winzig. Beim Passat ist nur ein kleiner Spalt zwischen Reserveradmulde (?) und Heckschürze, beim Golf ist mehr Platz, die Stufe zwischen Heckschürze und Chassis jedoch sehr hoch. Am Passat wurde daher ein Zughaken eingeklemmt, am Golf wurde der Zughaken mit Fixogum an die Heckschürze geklebt, da er nicht bis zum Chassis hinunter reicht.

Nun können also die Anhänger beladen und angehängt werden, das passende Ladegut gab es ja ebenfalls in den Neuheiten. Mit dabei die Ölfässer, diesmal in postgelb, acht Stück davon passen auf den Anhänger, voll sollten die angesichts des Gewichtes aber wohl lieber nicht sein.

Da das Wetter immer besser wird, ist es Zeit mal mit dem Grillen anzufangen. Der Fahrer des Golf hat fleißig Getränke eingekauft, er scheint einige Gäste zu erwarten. Dazu kommen noch zwei Säcke Grillkohle, wenn der Kofferraum jetzt noch mit Fleisch gefüllt ist kann nichts mehr schief gehen.

Mit den mitgelieferten Rampen kann der Anhänger auch realistisch mit allerlei Fahrzeugen beladen werden, z.B dem Quad oder dem Aufsitzrasenmäher aus dem Wikingprogramm. Bei mir stand als Ladung nur ein Lloyd Alexander zur Verfügung, der allerdings nur knapp auf den Anhänger passt, aber für den Weg zum nächsten Oldtimertreffen sollte es reichen.

Ist der Anhänger nicht angehängt, kann er dank der hinteren Stützen und dem Stützrad problemlos alleine abgestellt werden. Erstaunlich, dass selbst so filigrane Teile absolut funktionstüchtig sind.

Zum Schluss noch ein Gruppenbild mit einem Ur-Ahnen, seitdem hat sich so einiges getan. Der alte Anhänger besteht aus nur einem Teil, der neue aus neun, jeweils plus Achse und Räder. Die Milchkannen passen zum alten Anhänger deutlich besser, der Golf bringt nun zusätzlich zu Getränken noch Räder mit, vermutlich steht der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen an. Der Anhänger fürs Grillen wurde nun vom Passat übernommen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Wiking mit dem Anhänger ein unscheinbares aber beeindruckendes Modell geschaffen hat. Anders als bei den anderen Anhängern, die meist mit einem Zugfahrzeug angeboten werden, kann dieser flexibel an verschiedenen Modellen verwendet werden, je vier können mit Zughaken nachgerüstet werden. Dadurch und durch die Rampen und die anderen Funktionen, lädt der Anhänger geradezu zum Spielen ein. Es macht Spaß, die Anhänger zu be- und entladen und damit herumzufahren. :)
Leider ist er für den dauerhaften Spieleinsatz vermutlich zu filigran und es dürfte auch wohl nur wenige Kunden geben, die in dafür kaufen. Allerdings dürfte er auch auf der Modellbahn gut geeignet sein lebensechte Szenen nachzuempfinden. Für die Vitrine ist er eher zu unscheinbar, aber da kommt er bei mir eh nicht hin.

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